Optimierung Reporting Server MS SQL 2008 R2 Teil 2

Nach der Optimierung des Reporting Servers aus Teil 1 https://blog.volkerbachmann.de/2015/01/31/optimierung-reporting-server/ war es nur wenige Monate ruhig um den Reporting Server.
Die Anzahl der Reports steigt nahezu täglich und die Reports können nicht weit genug auseinander gezogen werden damit diese sich nicht in die Quere kommen.

Deshalb haben wir die Analyse mit der Unterstützung von Dell – als Lieferant des SQL Servers – noch einmal durchgeführt.

Ausgangslage: Reports brauchen bis zu 2 Stunden bis sie versendet werden

Analyse durch Dell mit DPack Tool
Flaschenhals:
1. Festplatten IOPS
2. RAM

Lösungsmöglichkeiten
1. Mehr IOPS zur Verfügung stellen
a. Vorhandene 6 Festplatten durch SSD ersetzen
b. Zwei SSD zusätzlich im RAID 1 und Verlagerung der meist frequentierten DBs auf diese SSD
c. Eine oder zwei SSD als CacheCade (erweiterter Cache des RAID Controllers) einrichten
2. Mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung stellen
a. Zusätzlicher Speicher inkl. Enterprise Lizenz und ggf. Neuinstallation des Servers.

Das waren die Lösungsansätze bezüglich Hardware.

Weitere Möglichkeit:
3. Optimierung der Abfragen mit Unterstützung eines SQL Server Spezialisten

Kosten für die Umbauten:Kosten Optimierung Reporting Server 2008 R2

Durchgeführte Maßnahmen

1. Arbeitsspeicher +32GB / Windows Server Enterprise Edition
2. Eine SSD im RAID 0 für ReportServerTempDB
3. Optimierungen der Reports
durch Snapshot Technologie

Der Performance Monitor zeigt die Antwortzeiten für die TempDB Dateien sowie die 100% Aktivität der entsprechenden Festplatten im RAID 10.

Vor dem Umbau:

Performance Monitor vorher

Nach dem Umbau:

Performance Monitor nachher

Deutlich zu sehen ist dass die Antwortzeiten für die TempDB-Dateien (nun auf der SSD) auf „0“ runter gegangen und auch die Aktivität auf der SSD (Partition S:) ist auf 3% runter gegangen ist.

Als abschließender Vergleich nun noch die Laufzeiten ausgewählter Reports: Laufzeiten der Reports im Vergleich

Ergebnis: Seit Einbau der SSD sind die Laufzeiten der Reports deutlich runter gegangen. Auch die Snapshot Technologie hat für einige Reports deutliche Verbesserungen gebracht.

Der Einbau des Arbeitsspeichers alleine hat nicht dafür gesorgt dass die Reports schneller ausgeliefert werden konnten, hat aber dafür gesorgt, dass der Server im Ganzen nicht mehr so eng an den Grenzen des vorhandenen Arbeitsspeichers arbeitet, sondern noch ein wenig Luft hat.

Bisher ist das Ergebnis soweit ausreichend, dass keine weiteren Maßnahmen mehr notwendig sind.

Weitere Möglichkeiten wären:

  1. Umsetzung der Snapshot Techniken für weitere Reports
    2. Verlagerung weiterer (temporärer) Datenbanken auf die SSD
    1. ReportServer TempDB
    2. ReportCodes DB
    3. Sonstiges
    1. Optimierung von Abfragen, Indizes
    2. Ggf. In-Memory / Columnstore Index

Danke fürs Lesen.
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Volker

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